- unternehmerisch denken und handeln
- realitätsnah und solidarisch arbeiten
- die eigenen Stärken entdecken
Schülergenossenschaften
Nachhaltig wirtschaften, solidarisch handeln
Schülergenossenschaften sind von Schülerinnen und Schülern eigenverantwortlich geführte Schülerunternehmen in der Form einer Genossenschaft. Im Rahmen der Genossenschaft erarbeiten sie eigene Geschäftsideen, Organisationsstrukturen und Arbeitsabläufe, schreiben den Businessplan und entwickeln die Satzung ihrer Genossenschaft. Darüber hinaus entwickeln sie Produkte und/oder Dienstleistungen, die sowohl schulintern als auch außerhalb der Schule vertrieben werden können.
Was ist eine Genossenschaft?
Die Genossenschaft ist ein Zusammenschluss von Mitgliedern mit dem Ziel, gemeinsam und gleichberechtigt ein Unternehmen profitabel zu leiten. Nicht die Gewinnmaximierung steht dabei im Vordergrund, sondern der Sinn für die Gemeinschaft und ein gemeinnütziger Zweck. Bei Entscheidungen wird demokratisch abgestimmt. Man unterstützt sich gegenseitig und fördert gemeinschaftlich den Geschäftsbetrieb.
Die Genossenschaften folgen dabei zwei einfachen Prinzipien:
- Prinzip der Selbsthilfe
- Prinzip der Selbstverwaltung
"Was einer nicht zu schaffen vermag, das vermögen viele." Dieses Zitat von Friedrich Wilhelm Raiffeisen bedeutet, dass sich Menschen in gleicher oder ähnlicher wirtschaftlicher Situation zusammenschließen, um gemeinsam ihr Ziel zu erreichen. Sie entscheiden selbst darüber, wer die Genossenschaft gegenüber Geschäftspartnern vertritt und wie diese intern verwaltet wird.
Die Genossenschaften sind übrigens die mitgliedsstärkste Wirtschaftsorganisation Deutschlands, denn ca. jeder vierte Deutsche ist Mitglied in einer von rund 8.000 Genossenschaften – das sind insgesamt über 20 Millionen Menschen!
Euer Engagement in der Schülergenossenschaft
Mit der Gründung einer Schülergenossenschaft erfahrt ihr selbst, wie betriebliche Gewinne durch nachhaltiges Wirtschaften erzielt werden können, und warum man dafür auch soziale und ökologische Faktoren berücksichtigen muss. Als Vorstand oder im Aufsichtsrat lernt ihr Demokratie hautnah, indem ihr Verantwortung für eure Mitglieder zu übernehmt. Ihr erlebt aktiv, welche Rolle dabei Werte wie Solidarität, Teamwork und verantwortungsbewusstes Handeln spielen.
Welche Geschäftsideen gibt es?
Schülergenossenschaften sind vielfältig! Genau wie bei echten Genossenschaften habt ihr die Möglichkeit, verschiedene Geschäftsideen und -modelle zu verwirklichen. Eurer Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Wir stehen euch bei der Umsetzung eurer Pläne in jeder Phase mit Rat und Tat zu Seite.
Aktuell sind die Schülergenossenschaften in folgenden Geschäftsfeldern aktiv:
Gründung einer Schülergenossenschaft
Wie müsst ihr dabei vorgehen?
Voraussetzung für die Gründung einer Schülergenossenschaft ist der Abschluss einer verbindlichen Partnerschaft zwischen der Volksbank Sauerland eG und eurer Schule.
Zur Vorbereitung des Gründungsprozesses nehmen die Ansprechpartner eurer Schule und der Volksbank Sauerland eG gemeinsam an einem vorbereitenden Workshop teil. Anschließend geht es in die konkrete Gründungsvorbereitung, die von den Schülerinnen und Schülern selbst durchgeführt und durch uns unterstützt wird. Hierfür stehen euch umfangreiche Materialien, passgenaue Ansprechpartner und die Volksbank Sauerland eG vor Ort als Unterstützung zur Verfügung.
Die Dauer der Gründungsphase ist bei jeder Schülergenossenschaft individuell und variiert zwischen sechs Wochen und rund drei Monaten.
Was bringen Schülergenossenschaften?
Ganz klar - im Mittelpunkt eurer Schülergenossenschaft steht ihr, als deren Hauptakteure. Ihr könnt euch ausprobieren, lernt wirtschaftliche Zusammenhänge kennen und was es bedeutet, gemeinsam mit anderen zu arbeiten.
- Ihr erhaltet Einblick in konkrete wirtschaftliche, ökologische und soziale Zusammenhänge;
- werdet in eurem unternehmerischen Denken und Handeln gefördert;
- erwerbt wertvolle und wichtige soziale Kompetenzen - wie z.B. Innovation, Kreativität, Eigeninitiative und Teamgeist.
- Ihr könnt euch in verschiedenen Rollen innerhalb eures Unternehmens praktisch ausprobieren,
- lernt eure eigenen Interessen und Stärken kennen und könnt diese konkretisieren.
- Auf diese Weise erhaltet ihr Orientierung für eure spätere Berufswahl;
- kommt in Kontakt mit echten Unternehmen (Genossenschaften) und damit potentiellen Arbeitgebern;
- erlernt durch die genossenschaftlichen Strukturen innerhalb einer größeren Gruppe, was Solidarität in der Zweckgemeinschaft bedeutet
- und dass größere Gruppen für ihre Entscheidungsfindungen Organisationsstrukturen und Regeln brauchen.
Gründung und Geschäftsbetrieb
Nach Abschluss aller Vorbereitungen kann die Gründungsversammlung einberufen werden. Sie liefert den Startschuss für den Geschäftsbetrieb. Hier werden Vorstand und Aufsichtsrat gewählt und über die Satzung eurer neu gegründeten Genossenschaft abgestimmt.
Um als offiziell anerkannte (Schüler-)genossenschaft zu gelten, müssen im Anschluss an die Gründungsversammlung noch sämtliche Unterlagen zur Eintragung in das Register an den prüfenden Genossenschaftsverband geschickt werden.
Dieser sorgt auch dafür, dass jede Schülergenossenschaft jährlich geprüft wird. Genau wie bei einer echten Genossenschaft wird überprüft, ob die Genossenschaft gemäß ihrer Satzung und Ziele handelt und wirtschaftlich agiert.
Insgesamt ist jede Schülergenossenschaft auf mindestens drei Jahre angelegt. Nach Ablauf dieses Zeitrahmens entscheiden wir gemeinsam mit eurer Schule über die weitere Verlängerung.
Schülergenossenschaften in unserem Geschäftsgebiet
Gründung | Schülergenossenschaft |
2020 | "GymSL Geno", Gymnasium der Stadt Lennestadt, Lennestadt |
2017 | "Bigge-Lenne Shop", Bigge-Lenne Gesamtschule Finnentrop |
2013 | "MKompany", Gymnasium Maria Königin, Lennestadt |
2011 | "Schülerei", Rivius-Gymnasium Attendorn |