Hochsauerlandkreis / Kreis Olpe. „Mit der heutigen Veranstaltung ehren wir die Sportvereine und deren Mitglieder, die sich in besonderem Maße für unsere Region eingesetzt haben.“ Regionalmarktleiter Christoph Schmidt begrüßte am Dienstagabend (05.09.23) im Hotel zur Post in Attendorn und Vorstand Michael Reitz am Folgetag die Vereinsvertreter der Sportvereine in Hüsten, die bei den Sternen des Sports in diesem Jahr die Nase vorn hatten.
Großer Stern des Sports in Bronze verliehen
7.9.2023
Volksbank Sauerland würdigt ehrenamtliches Engagement der Sportvereine mit 17.500 Euro
Die Volksbank Sauerland schreibt den Wettbewerb alle zwei Jahre aus und würdigt dabei besonderes Engagement, welches Sportvereine für ihre Orte leisten. Dabei werden je Landkreis drei Vereine geehrt. Sportvereine seien unverzichtbar. Sie führen Menschen zusammen und sie leisten tagtäglich große Arbeit, die für unsere Gesellschaft sehr wichtig ist. Eine Jury von Mitarbeitern der Volksbank Sauerland hatte es sich nicht einfach gemacht, um aus den 40 Bewerbungen die Plätze drei bis eins festzulegen.
Aber warum macht die Volksbank Sauerland alle zwei bei dem bundesweiten Wettbewerb mit und richtet die Scheinwerfer auf die Sportvereine in der Region, die sich mit besonderen Projekten dabei bewerben? Pressesprecher Frank Segref beschreibt, was die Genossenschaftsbank antreibt, den Ehrenamtswettbewerb durchzuführen: „Sportliche Höchstleistungen stehen oft im Rampenlicht. Vergeben werden Medaillen, Trophäen, Siegerurkunden und Meisterehrungen. Gewürdigt werden diejenigen, die am schnellsten ins Ziel kommen, gefeiert werden diejenigen, die am höchsten springen.
Mannschaften werden bejubelt, die am Ende des Spiels die meisten Tore geschossen haben. Die „Sterne des Sports“ sind anders. Wir würdigen mit dieser Auszeichnung die Vereinsarbeit - die Sportvereine zum Wohl jedes einzelnen Vereinsmitglieds auf die Beine stellen.“
Kreis Olpe
Den "Stern in Bronze", verbunden mit einer Geldprämie in Höhe von 2.000 Euro für den Erstplatzierten erhält BW Hülschotten. Der Verein des 300-Seelen-Ortes hat es seit 2014 geschafft, nahezu alle Einwohner zum Mitglied des Vereins zu machen: durch das intensive Breitensportangebot wie Reha- und Seniorensport, Eltern-Kind-Kurse, Kraft- und Ausdauerkurse, Nordic Walking, Mountainbike und eine Seniorenfußballmannschaft. Das neueste Projekt wurde eindrucksvoll in einem Kurzfilm zusammengefasst. Für alle Generationen einen Treffpunkt mit sportlichen Möglichkeiten schaffen, das war die Intention des Sportvereins BW Hülschotten. Binnen eines Jahres haben die Verantwortlichen genau das umgesetzt und oberhalb der Schützenhalle auf dem ehemaligen Bolzplatz einen Sport- und Bürgerpark geschaffen. Die Einweihung und Segnung fand Anfang August statt.
Den zweiten Platz mit einer Finanzspritze von 1.500 Euro sicherte sich der Turnverein Langenei-Kickenbach. Unter dem Motto „Fit & Fun für Jedermann“ geht es um die Förderung von Mobilität und Fitness für Menschen jeden Alters sowie um die Begeisterung von Kindern für den Sport. Das Sportangebot reicht vom "Mutter-Kind-Turnen" über Kinderturnen in allgemeinen und leistungsorientierten Gruppen, Fitnessgruppen für Frauen und Männer (bis in den Seniorenbereich) bis hin zur Männermannschaft in der Landesliga (Geräteturnen). „Diese Bandbreite sichert uns den Vereinserfolg“, so Martin Tigges, der die Bewerbung auf den Weg gebracht hat.
Dass ein Karnevalsverein auch bei den Sternen des Sports mithalten kann, beweist der KC Neu-Listernohl, der sich über den mit 1.000 Euro dotierten dritten Platz freut. Die Karnevalisten engagieren sich nicht nur für die Brauchtumspflege und den Erhalt des Karnevals, sondern haben ein ganzjähriges Angebot zur Entwicklung des Dorfes geschaffen. Während viele Vereine zur Coronazeit über Mitgliederrückgänge klagten, konnte der Verein die Mitgliederzahl weiter steigern. Nach der Übernahme des Kolpingwaldes und Umwidmung in Narrenwald wurde zum Thema "Gesundheitsförderung und Sport in freier Natur" durch den Verein ein gesundheitsfördernder Barfußpfad in den Narrenwald gebaut. Die Namensgebung war genauso kreativ wie das Projekt selbst. „Karnevalistisch passend ist daraus der Bläck Fööss Pfad Narrenwald geworden, zu dem die Kölner Band Bläck Fööss die Namensrechte erteilt und das Projekt unterstützt hat.
Hochsauerlandkreis
Den "Stern in Bronze", verbunden mit einer Geldprämie in Höhe von 2.000 Euro für den Erstplatzierten erhält der TV Arnsberg. Unter dem Motto „TVA Glückskinder“ hat der Verein erstaunliches auf die Beine gestellt, was nicht nur bei den Aktiven sondern auch bei Zaungästen Freude und Begeisterung ausgelöst hat. Vor über einem Jahr wurde eine neue Mannschaft ins Leben gerufen, die sich an Kinder und Jugendliche mit Handicap richtet. Und wie so oft im Leben, entstehen die besten Ideen im Kleinen und entwickeln eine Strahlkraft über die (Vereins)Grenzen hinaus. Der Anstoß zur Gründung einer „Glücksliga“ kam, als handballbegeistere Eltern des TVA eine Tochter mit Trisomie 21 bekommen haben. Schnell erkannte man, dass es wenig Sportangebote für Kinder mit Behinderung gibt. Begeistert von der Idee einer „Glücksliga“ löste dieses eine Welle aus, die auf den TV Arnsberg 1861 schwappte und so wurde im März 2022 eine neue Mannschaft gegründet, die TVA Glückskinder. Betroffene Eltern, glückliche Kinder und die Aktiven des Handballvereins fühlen sich von dem neuen Angebot unfassbar bereichert und sind stolz und glücklich dabei zu sein. So ist in der Bewerbung zu lesen: Jeder und jede darf hier so sein, wir er oder sie möchte.
Den Kindern wird vermittelt: es muss keine Grenzen geben, ich kann das, ich bin richtig gut, ich gehöre dazu, wir sind eine Gemeinschaft!
Die Aktion Glückskinder, initiiert von Thomas Binnberg und Mitstreiter*innen der Handballabteilung beweist, dass der TVA ein Sportverein ist, der sich seiner gesellschaftlichen Aufgabe mehr als bewusst ist. Nicht nur Leistungssport steht im Vordergrund, sondern körperliche Bewegung für alle Bevölkerungsschichten und Altersklassen, unabhängig von der Leistungsfähigkeit des Einzelnen.
Hohe Punktzahlen gab es somit im Bereich „Gesellschaftliche Wirksamkeit“, „Reaktion auf Herausforderungen“, „Übertragbarkeit“ und Innovation.
„Der TV Arnsberg wird nun von der Volksbank Sauerland auf die Landesebene nach Düsseldorf geschickt, wo der große Stern des Sports in Silber vergeben wird. Und wer weiß, mit etwas Glück könnte das Projekt „TVA Glückskinder“ zur Bundesverleihung des Sterns in Gold kommen“ sagt Vorstandsreferent Jörg Werdite.
Auch der TuS Jahn Berge 1919 e.V. auf Platz 2, der mit 1.500 EUR dotiert ist, hat die Jury durch seine hervorragenden ganzheitlichen Arbeiten überzeugt. Mit einer "Politik der kleinen Schritte" wurden viele Angebote gemacht, um den Mitgliedern und dem gesamten Ort einen echten Mehrwert zu bieten. Der Aufbau einer Tischtennisabteilung seit 2014, Hula-Hoop-Angebote, Yoga für Kinder und Teenager, eine neue Mountainbike-Gruppe für Männer und Frauen sowie die Wiederbelebung der Prellballmannschaft.
Und dieses Engagement zeigt Erfolge: Mit fast 700 Mitgliedern im Jahr 2023 wurde ein neuer Rekord erreicht. Hohe Punktzahlen wurden im Bereich „Gesellschaftliche Wirksamkeit“, „Übertragbarkeit“ und „Kommunikation“ erzielt werden. Frau Inga Bender hatte die Bewerbung geschrieben.
1000 Euro und damit den dritten Platz sicherte sich der Tischtennis-Verein Neheim-Hüsten 1977. Das Projekt wurde vom Vorsitzenden Andreas Krick eingereicht. Unter dem Motto „Parkinson-Tischtennis“ ist es hier gelungen, im Gesundheitsbereich ein attraktives Angebot auf die Beine zu stellen. In wissenschaftlichen Studien wurde bewiesen, das Tischtennis die Symptome der Parkinsonerkrankung deutlich verlangsamt. Hohe Punktzahlen konnte dieser Wettbewerbsbeitrag insbesondere bei „Gesellschaftliche Wirksamkeit“, „Übertragbarkeit“ und „Innovation“ erzielen.
Während der beiden Veranstaltungen nutzten die Vereinsvertreter den regen Austausch untereinander. Alle teilnehmenden Vereine, die nicht zu den Erstplatzierten zählen, erhalten bei Erreichen der Mindestpunktzahl eine Teilnahmeprämie von 250 Euro. Die Volksbank Sauerland fördert bei den diesjährigen Sternen des Sports 40 Sportvereine mit insgesamt 17.500 Euro.