HSK Pressekonferenz 2021

"Wir schaffen das zusammen. Besonders jetzt."

26.02.2021

Kernauftrag: Liquiditätsversorgung der heimischen Betriebe und Privatkunden / Unbürokratische Hilfen / Gute Eigenkapitalausstattungen sorgen für Verlässlichkeit

2020 war ein herausforderndes Geschäftsjahr für die vier jeweils selbstständigen Genossenschaftsbanken im HSK. Die Kombination aus Niedrigzins, wachsender Bürokratie und vor allem die Auswirkungen der Corona-Pandemie stellte die genossenschaftlichen Geldinstitute (Volksbank Bigge-Lenne, Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten, Volksbank im Hochsauerland, Volksbank Sauerland) vor besondere Aufgaben.

„Dabei hat sich unser genossenschaftliches Geschäftsmodell erneut bewährt.“ Dieses Fazit zog der Sprecher der Genossenschaftsbanken im HSK, Andreas Ermecke (Volksbank Bigge-Lenne), als er gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Karl-Udo Lütteken (Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten), Dr. Florian Müller (Volksbank Sauerland) und Dirk Lüddecke (Volksbank im Hochsauerland) auf das Geschäftsjahr 2020 zurückblickte.

Aus unserem Selbstverständnis heraus stehen wir auch in dieser schwierigen Zeit den Menschen und Unternehmen unserer Region treu zur Seite und setzen uns für sie mit allen verfügbaren Kräften ein“, so Karl-Udo Lütteken. Unter dem Motto: „Wir schaffen das zusammen. Besonders jetzt“ wurden 2020 die Herausforderungen im Rahmen der Pandemie angegangen. Oberstes Gebot war und ist weiterhin die Sicherstellung der Liquiditätsversorgung der heimischen Betriebe und der Privatkunden.

Trotz Virus den Alltag meistern

Die gewohnten Bankdienstleistungen konnten im gesamten Geschäftsjahr jederzeit wahrgenommen werden. Alle Volksbanken verfügten nach kurzer Zeit über Notfallpläne und haben Vorkehrungen getroffen, um auf neue Entwicklungen vorbereitet zu sein. Dabei war es den Banken wichtig, zum Schutz ihrer Kunden und Mitarbeiter, persönliche Kontakte zu reduzieren und verstärkt Online-Dienste wie das Online-Banking, das Telefon-Banking oder die VR-Banking App nach vorne zu bringen. „Das kontaktlose Bezahlen mit girocard und Kreditkarte, aber auch mit dem Smartphone hat sich in der Corona-Krise als komfortable und auch hygienische Methode weiter etabliert“, freut sich Dr. Florian Müller, Vorstandsmitglied der Volksbank Sauerland. Auch deshalb wurde die Maximalsumme für kontaktlose Kartenzahlungen ohne PIN-Eingabe an der Kasse im girocard-System von 25 auf 50 Euro erhöht. So konnten Kunden im Handel bei Einkäufen bis 50 Euro mit ihrer girocard kontaktlos ohne PIN-Eingabe bezahlen. „Die Nutzung des kontaktlosen Zahlens stieg 2020 über 100 Prozent, auf über 5 Mio. Zahlungen“, so Dr. Müller weiter. Durch das Corona-Jahr haben die heimischen Volksbanken außerdem eine enorme Nachfrage-Steigerung bei ihren digitalen Angeboten erlebt. Die Zahl der Kunden die Online-Banking nutzen stieg um über 17 Prozent auf insgesamt 70.123 Kunden. Außerdem nutzen immer mehr Kunden die VR BankingApp, hier gab es eine Steigerung von über 27 Prozent.

Bargeld: uneingeschränkt verfügbar

Falls doch Bargeld benötigt wurde, standen allen natürlich weiterhin die Geldautomaten und SB-Terminals der Volksbanken zur Verfügung. Alternativ war und ist es auch im Einzelhandel an vielen Kassen oft möglich, Bargeld zu erhalten.

Privatkunden

Mit Privatkunden, die durch die Pandemie in eine finanzielle Notlage geraten sind und ihre Darlehensraten nicht mehr zahlen konnten, wurde von den Mitarbeitern der Volksbank so bald wie möglich Kontakt aufgenommen. Hier wurden viele individuelle Lösungen gefunden. „Sprechen Sie Ihre Bankberater aktiv an, wenn es zu Problemen kommt“, appelliert Vorstand Dirk Lüddecke. „Nur so können Lösungen gefunden werden.

Spareinlagen stark gestiegen

Die Gesamtkundeneinlagen stiegen bis zum Jahresende auf rund 4,8 Mrd. Euro, dies ist ein Wachstum von fast 9 Prozent. Trotz des andauernden Niedrigzinsumfelds sparte ein Großteil der Sauerländer in Zinsprodukte, die kaum Erträge abwerfen. „Das große Sicherheitsbedürfnis steht den Sparern für eine optimale Anlagestrategie leider oftmals im Wege. “, so Dirk Lüddecke. 54 Prozent sehen Sicherheit als entscheidendes Kriterium bei der Geldanlage an. Viele sind dabei der Ansicht, dass sie dabei weder gewinnen noch verlieren. Dr. Florian Müller widerspricht dieser Theorie: „Die zunehmend negative Realrendite der Zinsprodukte im Finanzvermögen der Deutschen führt dazu, dass diejenigen, die ihr Vermögen nicht klug auf verschiedene Töpfe aufteilen, sicher verlieren.” Dr. Müller betont daher: „Damit sich Sparen lohnt, müssten Sparer sich auch der Wertpapieranlage weiter öffnen und damit renditeorientiert anlegen. Viele Sparer halten Aktien noch immer für zu komplex und riskant.

Doch diesen Mythos können wir mit Blick auf eine langfristige Anlage in gut gemanagte Aktienfonds widerlegen und stellen erfreulicherweise fest, dass immer mehr Kunden durch unsere Beratung neue Möglichkeiten entdecken und diese für ihre Anlagen nutzen.“

Firmenkunden

Um Liquiditätsengpässe zu überbrücken sowie um Arbeitsplätze und Existenzen zu sichern, hatte die Bundesregierung Hilfsmaßnahmen beschlossen. Bei der Beantragung der Kredithilfe unterstützten die Volksbanken ihre Firmenkunden mit vollem Einsatz. Außerdem prüften die Banken gemeinsam mit den Kunden, welche weiteren Möglichkeiten der Finanzierung und Unterstützung in Frage kamen. „Hier haben wir erhebliche Ressourcen für die Förderkreditberatung, Kreditantragsprüfung und -bearbeitung des KfW Sonderprogramms bereitgestellt“, so die Vorstände. „Teilweise auch nach Feierabend und am Wochenende.“ So wurden im Geschäftsjahr rund 85 Mio. Euro KfW Kredite vermittelt.

Corona-Soforthilfe: Finanzspritze der Bundesregierung

Über 24 Mio. Euro sind außerdem an kleine Unternehmen, Selbstständige, Freiberufler und Landwirte zur Sicherung ihrer wirtschaftlichen Existenz über die Volksbank ausgezahlt worden.

Die wichtigsten Kennziffern im Überblick

Die addierte Bilanzsumme stieg um 12,18 Prozent auf einen neuen Höchststand von fast 4,2 Mrd. Euro. Das Kundengesamtvolumen erhöhte sich ebenfalls überdurchschnittlich um 7,53 Prozent auf über 8 Mrd. Euro. Die Impulse für dieses Wachstum kamen sowohl aus dem Aktiv- wie dem Passivgeschäft. Das Gesamtkundenkreditvolumen erhöhte sich um 5,6 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro. Die gesamten Kundeneinlagen kletterten um 8,91 Prozent auf addierte 4,8 Mrd. Euro.

Die Volksbanken schneiden weiterhin gut beim bilanziellen Eigenkapital ab: 2020 wuchs es um über 3,9 Prozent auf 358 Mio. Euro und übertrifft wie in den vorangegangenen Jahren deutlich die Anforderungen der Bankenaufsicht. Diese Dotierung stärkte die bereits solide Eigenkapitalausstattung der Institute erneut.

Mitarbeiter/Auszubildende

Bei der Bewältigung ihrer Aufgaben setzen die vier heimischen Kreditgenossenschaften vor allem auf kompetente Mitarbeiter. Die Zahl der Beschäftigten liegt aktuell bei 681, darunter 40 Azubis. Damit wird auch in unruhigen Zeiten der Ausbildung ein großer Stellenwert eingeräumt.

Erreichbarkeit

Für ihre 89.162 Mitglieder und 153.587 Kunden wollen die Banken jederzeit schnell erreichbar sein. Über die Form der Kontaktaufnahme – sei es persönlich, per Telefon, per App, via Internet oder wie auch immer – entscheidet dabei stets der Kunde. Im Wettbewerb unter den Finanzdienstleistern wollen die Kreditgenossenschaften jedoch weiterhin mit ihrer Nähe zu den Menschen in der Region punkten. Dazu unterhalten die vier Institute im Hochsauerlandkreis ein dichtes Geschäftsstellennetz.

Dividende/Spenden/Sponsoring

Die fast 90.000 Bankteilhaber konnten sich 2020 über eine Dividendenzahlung in Höhe von 1.534.718 Euro freuen.

Neben ihren Mitgliedern fördern die Banken außerdem Kultur, Bildung, Sport und unterstützen karitative Organisationen in der Region. 537.000 Euro spendeten die Banken allein im vergangenen Jahr. Außerdem wurden 2020 wieder für viele heimische Projekte über die Crowdfunding Plattformen der Genossenschaftsbanken realisiert. (Wer aktuell Projekte realisieren möchte, findet auf der „Volksbank Internetseite/ Crowdfunding“ alle Infos.)

Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr

Wir sehen einerseits Unternehmen aus der Industrie, der Bauwirtschaft, dem Handwerk, die eine gute Auftragslage haben und somit gut durch die Krise kommen. Andererseits kämpft z.B. die gesamte Gastronomie, die Eventbranche und große Teile des stationären Einzelhandels um ihre Existenz“, so die Bankvorstände.

Die Volksbanken beobachten aber die Entwicklung sehr genau, denn immer noch kann niemand den Verlauf der Corona-Krise vorhersehen. Wichtig sei, dass Kunden nachhaltig tragfähige Geschäftsmodelle haben, um dann von einer hoffentlich bald eintretenden wirtschaftlichen Erholung profitieren zu können.“ Mitglieder und Kunden können auch im laufenden Jahr darauf vertrauen, dass wir sie wie gewohnt mit Bankdienstleistungen versorgen und ihnen weiterhin zur Seite stehen“, betonen die Vorstände unisono.